Samstag, 18. Dezember 2010

Schönheit wirkt ...



Ost-Ennerich (VSE)
17. 12. 2010, Fr

Wenn man mit seiner Zeit
etwas anzufangen weiß, kann das Alleinsein über weite Strecken eine tolle Sache sein. Vor allem am späteren Abend, wenn alles schläft und kaum noch mit eim Anruf zu rechnen ist und es auf der Straße längst still geworden ist.

Das ist dann oft der Einstieg
in die magische Phase, wenn ma sich wirklich ungestört fühlt und für die nächsten Stunden ganz und gar bei sich ist. Die schnöde Wirklichkeit mit ihren vielzuvielen häßlichen Fratzen und der heraufziehenden Primitivität in Verbindung mit Brutalität schwindet zusehends aus dem Bewußtsein und schafft Raum für andere Wirklichkeiten und Seinsvarianten.

Denn ob der Zustände heute
kann man schon wirklich Zustände kriegen und dahero ernsthaft über so etwas wie innere Emigration nachdenken. Dann lieber doch über erfreuliche Dinge nachdenken, wie über Schönheit zum Beispiel.

Schönheit wirkt wie
eine beschwörende Musik. Man fühlt sich mit eim Mal verzaubert und vergißt die aktuellen Wirkungszusammenhänge wie auch die gerade träge dahin plätschernden Gedanken in diesem Moment.

Auf einen Schlag oder quasi unmittelbar wird der Interesse-Schalter gleich um mehrere Stufen hochgefahren und die Augen richten sich aufs strahlende Objekt. Ein wirksamer Mechanismus, der alsbald Witterung aufnimmt, sobald ein starkes Signal aufgefangen wird.

Dieser Effekt ist der Schönheit
seit Anbeginn zu eigen und offenbart sich einem Manne, was Wunder, am eindrucksvollsten in Gestalt einer echten Schönheit, die sich auf zwei Beinen seim Gesichtsfeld nähert … Ja, so ist’s und so soll’s auch sein.

Denn die Schönheit
erfüllt über das große Behagen, sich an ihr zu erfreuen, hinaus noch einen ganz anderen Zweck. Zeigt sie doch eindrucksvoll auf und gibt überzeugend Kunde davon, daß diese Welt (und dieser Kosmos) nicht bloß materielle Gschaftelhuberei und letzthinnig sinnlose Zufälligkeit darstellt - ganz ohne Ziel und Zweck, sondern von Geist initiiert und befruchtet ist und von da her auf Ästhetik und komplexe ästhetische Strukturen aus.

Die Natur jedenfalls scheint
nach genau diesem Konzept zu verfahren. Die Schönheit der Form ist, so will es wenigsten scheinen, fast durchgängig das angestrebte Ideal.

Tja, und was ist eigentlich Schönheit ?
Scheinbar eine schwierige Frage, doch so leicht zu beantworten. Nun, Schönheit ist kurz und knapp der Widerschein oder der Abglanz des Gelungenen.

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Hier der Februar-Spruch
aus den Kalender-Sprüchen 2011






Und damit es nicht einfach so abrupt aufhört, hier noch ein schöner Verweis.

... Musikspur:Johannes Brahms - Ungarische Tänze Nr. 1 (allegro molto) /
Wiener Philharmoniker / Claudio Abbado ...

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