Donnerstag, 17. November 2011

11. 11. 11





- Ost_Ennerich (VSE)
- 16. 11. 11 Mi

Heute nun ein Nachtrag
zum Vortrag vom Vortag. Wo wir schon bei den alten Sachen und alten Zeitungen sind. (vom 11. 11. 11)


So ein Datum wie dieses
ist für die Zeitungen ein gefundenes Fressen. Denn dann brauchen sich die Zeitungsmacher bzw. -fritzen keine besondere Gedanken um Titelbild und Schlagzeile zu machen.

Man nimmt das pure Datum
und bläst es auf; erzählt dann noch etwas von Schnapszahl und mystisch oder war es mythisch und macht sich am Ende einen Spaß, indem man andere Kalender heranzieht, die zu diesem Tag mit keinem prägnanten Datum aufwarten können und sagt, haha, alles relativ, nur eben ein bißchen kurios.

So wurde denn auch
der alberne Kalender der französischen Revolution angeführt und bis heute auf das Jahr 220 ausgedehnt, was für ein schräger linker Gedanke, wo diese revolutionäre Zeitrechnung schon im Jahre V zum Ende kam, oder wie war das ?

Da fällt mir ein,
warum haben eigentlich die Bolschewiken in Moskau nach ihrer siegreichen und blutigen Revolution eigentlich nicht mit einer neuen Zählung begonnen ? Die Zählung nach Christi Geburt konnten die Kommunisten nachweislich nicht ab, weswegen sie dann auch zu einer verschleiernden Benennung, nämlich vor bzw. nach u. Z. (unserer Zeitrechnung) übergingen.

Nun, valleicht war ihnen
die geringe Lebensdauer des französischen Revolutionskalenders ja Warnung genug, weswegen sie solche Feinheiten bis zum Tag der Weltrevolution aufgeschoben haben.

Aber zurück zu obigem Bild.
Die beschränktesten Titelbilder und die bescheuertste Titelgestaltung findet sich seit Jahren fast unangefochten in dem auf Intelligenzblatt machenden und dabei oft sehr ungelenken Berliner Tagesspiegel.

Ist auch irgendwie eine komische Zeitung,
halt mehr eine unausgewogene Mischung, eine Zeitung, die wirkungs- und ausstrahlungsmäßig gerne wo anders wäre als sie tatsächlich ist.

Während Berlin
trotz vieler Anlaufschwierigkeiten und jahrzehntelanger Entwöhnung nun den Wechsel in die neue Rolle als Hauptstadt und Entscheidungszentrum allmählich vollzogen hat und West-Berlin nunmehr eine Reminiszenz aus Alt-68er Zeiten darstellt, scheint der Tagesspiegel genau auf dieser Bühne stehen und stecken geblieben zu sein.

Berlin als Ganzes,
als Stadt und Hauptstadt bewegt und zieht die Menschen an und strahlt aus, aber genau diese Steigerung an Wirkung und Präsenz ist dieser ambitionierten Hauptstadtzeitung nun einmal versagt geblieben, denn sie zählt nach wie vor nicht zu den überregionalen Blättern und weiß auch nicht den Vorteil der Lage, nämlich im Zentrum des nationalen Geschehens zu sein, für sich zu nutzen.

Und so ist man dann
in den Augen der einheimischen und auswärtigen Leser ein Provinzblatt geblieben. Aber bei solch faden Titelbildern, die leider keine Seltenheit sind, sondern mehr schon die Regel - könnte da noch gut was nachlegen - ist das natürlich kein Wunder.

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]| 139. |[

Wer im Weinberg des Herrn arbeitet,
muß sich um einen ordentlichen Schlummertrunk
ganz gewiß keine Sorgen machen.



Weiß nit, ob’s paßt,
‘s is ja scho spät, aber könnte durchaus, denn eos-o-ton ist schon eine kleine Fundgrube.
http://eos-o-ton.20six.de/eos-o-ton/art/538319/Dummenfang


... Musikspur: Yo-Yo Ma - Libertango (Live) / Brazil obrigado ...

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